Online lernen – klappt das genauso gut wie im Seminarraum? Was muss ich als Teilnehmer*in eines Online-Angebots beachten, damit ich den größtmöglichen Lernerfolg erreiche? Wer fünf Tipps für Teilnehmende an Online-Weiterbildungen oder Videokonferenzen beachtet, ist auf einem guten Weg.
1. Schaffe eine gute Arbeitsatmosphäre
Wichtig für einen gelungen Einstieg ist die Umgebung – bewege ich mich aktuell im Mobilen Arbeiten, sollte ich als Teilnehmende*r nicht gerade in der unaufgeräumten Rumpelkammer sitzen. Ein aufgeräumtes Büro sorgt für eine passende Arbeitsamosphäre, die beim Lernen hilft, und hinterlässt guten Eindruck. Und wie im “echten Leben” hilft ein seriöses Outfit. Für alle, ob Moderator*in oder Teilnehmer*in, gilt: Ablenkungen sind zu vermeiden. “Fremdsurfen” im Browser ist tabu, sonst geht es schnell dahin mit der Konzentration. Wie in jeder Besprechung ist es sinnvoll, das Handy vorher lautlos zu stellen.
Sowohl im Mobilen Arbeiten als auch im Büro kann es zu Unterbrechungen kommen: Zuhause helfen Regeln, wann Partner*innen, Kinder, Haustiere etc. in das Bürozimmer kommen können. Das gilt aber auch für Arbeitskolleg*innen im Unternehmen. Ein Zettel an der Tür, “Bitte nicht stören”, reicht meist aus. Ist für Ruhe gesorgt, kann der Flow und damit ein gelungenes (Lern-)Erlebnis kommen. Stell dir ein Glas Wasser bereit und begebe dich entspannt, aber konzentriert in die Situation.
2. Mache dich mit der Technik vertraut
Gehe offen auf die Technik zu, auch wenn sie für die*den eine*n oder anderen neu und ungewohnt sein sollte. Schließlich bietet sie dir den Vorteil, über Entfernung mit anderen Menschen zu kommunizieren und dein Lernangebot bequem von zuhause oder vom Arbeitsplatz aus genießen zu können. Mach dich mit der Technik vertraut, indem du sie vorher ausprobierst. Bist du gut zu hören und zu sehen? Stimmt das Licht? Ist die Webcam vorteilhaft aufgestellt? Sind das Headset oder die Lautsprecher laut genug eingestellt? Funktioniert der Audiotest der Software? Wie schaltet man Kamera und Mikrofon in der Konferenz ein und aus?
Falls etwas nicht klappt oder du Fragen hast, helfen dir sicherlich Kolleg*innen oder Mitarbeitende des Veranstalters gern – auch per Suchmaschine können Fragen im Netz oft schnell geklärt werden. Anbieter von Online-Lernangeboten geben dir in der Regel außerdem die Möglichkeit, dich schon vor Beginn der Veranstaltung zu einem “Technik-Test” einzufinden. Das solltest du unbedingt nutzen – so kannst du Probleme schon vorab und ohne Produktivitäts- und Zeitverlust lösen. Und wenn es mit dem Video nicht läuft, hilft die EInwahl per Telefon als Plan B.
3. Komm auf den Punkt
Auch aus dem “echten” Leben ist es bekannt, dass man mit langwierigen Diskussionen oder einem für die Gruppe unangemessen, aufwendigen Nachfragen eine Konferenz sprengen kann. Alle Teilnehmenden sollten sich deswegen bei Rückfragen oder Einlässen so konkret wie möglich äußern und zügig zum Punkt kommen. Videokonferenzen können dann sogar ertragreicher sein als Treffen: Wenn die Mikrofone der Teilnehmenden generell ausgeschaltet sind und erst bei einem Wortbeitrag aktiviert werden, kann der Austausch geordneter ablaufen, weil man sich weniger ins Wort fällt.
4. Verhalte dich ruhig
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Online-Kommunikation: Weil es zu zeitlichen Verschiebungen bei der Übertragung kommen kann, solltest du deine Gesprächspartner*innen immer ausreden lassen, bevor du selbst loslegst. Wilde Gestik und Mimik können extrem unvorteilhaft wirken und einen schlechten Eindruck bei Gesprächspartner*innen hinterlassen – vor allem, wenn genau in diesem Moment durch eine schwächere Verbindung das Bild einfriert.
Positioniere dein Headset unterhalb des Mundes, so dass keine Atemgeräusche zu hören sind. Vermeide es, zu essen oder sonstige Geräusche zu machen – das kann die anderen Teilnehmenden extrem stören. Mache Notizen am besten auf Papier, damit es keine Tastaturgeräusche gibt. Ansonsten hilft ein höfliches Verhalten, das im richtigen Leben ebenfalls vorausgesetzt wird: Melde dich kurz ab, falls du die Videokonferenz spontan verlassen musst. Begrüße und verabschiede die*den Dozierenden. Sei nett und offen für Neues.
5. Nutze Angebote zur Nachbereitung
Wenn das Online-Angebot vorbei ist, besteht häufig die Möglichkeit, weitere Infomaterialien zu bekommen. Teils werden diese ebenfalls online bereitgestellt, Wenn das möglich ist, kannst du das Gelernte regelmäßig auffrischen oder im kollegialen Austausch mit anderen Teilnehmenden bleiben. So kannst du das Gelernte nachhaltig für deine Praxis nutzen.
Webzeugkoffer
Wer weitere Handlungsempfehlungen beim Einsatz von Online-Lernangeboten oder Videokonferenzen sucht, kann den Webzeugkoffer des Paritätischen Gesamtverbandes zur Aktion #GLEICHIMNETZ nutzen. Hier findet man viele weitere praktische Tipps zum Thema Moderation oder Software.
Artikelfoto: Adobe Stock/Ake1150
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