Kompetenzen stärken und Karriere machen. Stellen langfristig besetzen und Fachkräfte gewinnen: Ein berufsbegleitendes Studium hat Vorteile für Arbeitnehmer*innen und Organisationen. Und es ist viel leichter in den Alltag zu integrieren, als du es dir vielleicht vorstellst.
Bist du im Sozialen Bereich angestellt und möchtest dich beruflich weiterentwickeln? Leitest du eine Organisation und möchtest Fachkräfte für dein Unternehmen gewinnen oder dein Team qualifizieren? Das berufsbegleitende Studium Soziale Arbeit (B.A.) bietet Studierenden aus Mitgliedsorganisationen im Paritätischen NRW die perfekte Antwort auf solche Fragen.
“Sowohl für Arbeitnehmer*innen, als auch für Organisationen ist das berufsbegleitende Studium Soziale Arbeit (B.A.) hochinteressant. Mitarbeiter*innen bleiben dem Unternehmen erhalten, sind finanziell abgesichert, erweitern ihre Kompetenzen und können ihre Karriere voranbringen. Unternehmen sind durch das Angebot, berufsbegleitend studieren zu können, attraktiv für motivierte Bewerber*innen und binden qualifizierte Fachkräfte langfristig“, sagt Petra Richter, Studiengangsleiterin für Soziale Arbeit bei der SRH Hochschule in Nordrhein-Westfalen. Die Hochschule kooperiert mit dem Paritätischen NRW und der Paritätischen Akademie NRW, um Mitarbeiter*innen aus den Mitgliedsorganisationen des Paritätischen NRW gezielt zu qualifizieren und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Petra Richter hat selbst gute Erfahrungen mit der Verbindung von Praxis und Studium gemacht. Sie hat fünf Jahre in der Jugendhilfe gearbeitet und zuvor ein Studium der Sozialen Arbeit abgeschlossen. Sie beantwortet für euch häufig gestellte Fragen zum Thema berufsbegleitendes Studium.

Berufsbegleitend studieren – kann das überhaupt erfolgreich sein?
Gerade berufserfahrene Mitarbeiter*innen aus sozialen Organisationen stellen sich vorher häufig Fragen: “Schaffe ich das? Kann ich das?” Die Antwort lautet: Definitiv ja. Weniger als fünf Prozent der Studierenden brechen ihr Studium ab. Insbesondere weil sie schon vor der Entscheidung konkret beraten und während des Studiums individuell betreut werden sind die Studierenden erfolgreich. “Sie haben sich bewusst damit auseinander gesetzt und wissen, was auf sie zukommt. Das sorgt dafür, dass sie fokussiert studieren können”, sagt Petra Richter.
Warum sollte ich als Arbeitgeber*in ein Studium meiner Mitarbeitenden unterstützen?
Wenn du Zukunftsperspektiven aufzeigst, gewinnst du nicht nur neue Fachkräfte, sondern bindest deine Mitarbeiter*innen langfristig an deine Organisation. Die Studierenden sind nach dem Abschluss hochmotiviert. Zweitens kannst du sie in neuen Arbeitsbereichen einsetzen, bei Bedarf auch als Führungskraft. Abläufe werden flexibler. “Es liegt im Interesse des Unternehmens, dass die Mitarbeiter*innen auf der Höhe der Zeit sind und weiter qualifiziert werden, um ihre Kompetenzen in unterschiedlichen Bereichen auszubauen”, sagt Petra Richter. Schon während des Studiums nehmen die Studierenden neue Impulse mit in die Organisation und stoßen wichtige, zeitgemäße Veränderungen an. Die gewonnene Qualität in der täglichen Arbeit ist ein großer Mehrwert für jede*n Arbeitgeber*in.
Ich suche Fachkräfte. Wie profitiert meine Organisation von dem Studium?
Auf dem Arbeitsmarkt steht deine Organisation besser da, wenn du Bewerber*innen ein berufsbegleitendes Studium anbieten kannst. Du bietest neuen Mitarbeiter*innen langfristige Perspektiven. Der Fachkräftemangel existiert und das Angebot, sich weiterzubilden, kann ein Vorteil auf dem Arbeitsmarkt sein, wenn du motivierte Fachkräfte einstellen und dadurch deine Organisation zukunftsfähiger machen möchtest.
In meiner Organisation gibt es viel zu tun. Wie kann ich da Mitarbeiter*innen entbehren?
Zeit ist knapp und es gibt viel zu tun – das ist nicht wegzudiskutieren. Der Vorteil am berufsbegleitenden Studium ist, dass die Studierenden weiterhin mindestens 12,5 Stunden in der Praxis arbeiten. Viele, die in Teilzeit arbeiten, können wesentlich mehr Stunden im Beruf absolvieren, und studieren in ihrer Freizeit. Dazu kommt, dass die Studierenden pro Semester lediglich zwölf Tage in Präsenz an der SRH Hochschule in Nordrhein-Westfalen absolvieren. Diese Tage kannst du gut im Dienstplan berücksichtigen, da sie bereits zu Beginn des Semesters feststehen.
Wie werde ich als Studierende*r unterstützt?
Schon vor dem Studium kannst du dir in Informationsveranstaltungen und Entscheidungsworkshops der Paritätischen Akademie NRW ein genaues Bild machen. Rückmeldungen der Studierenden zeigen, dass sich die enge Begleitung des Studiums durch fachkundige Mitarbeiter*innen extrem auszahlt. Alle Studierenden haben den Anspruch auf individuelle Coaching-Gespräche – zu jeder Thematik von der Prüfungsangst bis zum Zeitmanagement. Mitgliedsorganisationen im Paritätischen NRW werden zusätzlich von der Paritätischen Akademie NRW beraten. Diese enge Bindung sorgt dafür, dass frühzeitig die Weichen für ein erfolgreiches Studium gestellt werden.
Weitere Infos
Du bist unentschlossen, ob ein Studium Soziale Arbeit (B.A.) das Richtige für dich ist? Die Paritätische Akademie NRW bietet mit der SRH Hochschule in Nordrhein-Westfalen Infoveranstaltungen und Entscheidungsworkshops an. Die Termine, die Möglichkeit zur Anmeldung und weitere Infos und digitale Flyer findest du auf dieser Seite.
Wie viel Kontrolle habe ich über den Ablauf des Studiums?
Die Inhalte sind von der SRH Hochschule in Nordrhein-Westfalen vorgegeben. Das sorgt für Klarheit in den drei Jahren. Du musst nicht entscheiden, welche Angebote du wählst oder dich für Kurse anmelden. Du hast in jedem Modul einen festen Platz. Die Gruppe bleibt von Beginn des Studiums bestehen, wodurch eine hohe Verbundenheit entsteht. Als Mitarbeiter*in einer Mitgliedsorganisation des Paritätischen NRW studierst du mit Kolleg*innen aus anderen Mitgliedsorganisationen. In einzelnen Modulen kannst du dich inhaltlich auf bestimmte Schwerpunkte spezialisieren. Du kannst außerdem frei entscheiden, wann du lernst. Digitale Lernmaterialien machen dich ganz flexibel. Nach Bedarf sind Onlinemeetings möglich, um das Gelernte zu vertiefen.
Ist die Doppelbelastung nicht trotzdem schwierig für meinen Arbeitsalltag?
Ein erfolgreiches Studium hängt von der Selbstorganisation ab. Es hilft, klar zwischen Arbeits- und Studienzeit abzugrenzen, um beidem gerecht zu werden und sich weniger zu stressen. Wann du lernst, kannst du frei einteilen. Manche lernen lieber morgens, manche am Wochenende. “Natürlich ist die Belastung im Rahmen des Studiums drei Jahre lang etwas höher, da die Studierenden sich mit dem Lernstoff auseinandersetzen müssen. Unsere Studierenden melden uns zurück, dass sie das in Kauf nehmen, da sie vorher wissen, worauf sie sich für eine absehbare Zeit einlassen. Das sorgt bei vielen für Klarheit und Motivation”, sagt Petra Richter.
Was sagt meine Familie dazu?
Es gibt zahlreiche Studierende mit Familie. In der Regel sind ihre Kinder schon etwas älter und die Eltern setzen sich neue Ziele, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Wenn du für deinen weiteren Weg ein Studium im Kopf hast, sind eine klare Kommunikation mit deiner*deinem Partner*in und eine gemeinsam getroffene Entscheidung wichtig. Unterstützung aus dem Umfeld ist enorm motivierend. Zahlreiche positive Beispiele haben gezeigt, dass Familie, Beruf und Studium über den absehbaren Zeitraum von drei Jahren gut zu händeln sind.
Ich bin Quereinsteiger*in in den sozialen Bereich. Ist das Studium auch für mich interessant?
Gerade wenn du eine Ausbildung in einem anderen Bereich absolviert hast, kannst du dich als Quereinsteiger*in in deinem neuen Arbeitsfeld qualifizieren. Nach dem Wechsel hilft dir das Studium dabei, eine hochwertige Basis für deinen weiteren Erfolg zu legen.
Ich habe viel Berufserfahrung. Wird das anerkannt?
Ja. Wenn du eine Ausbildung absolviert oder ein Studium angefangen hast, gibt es dafür Credit Points. Nicht nur die Übungsleistungen und begleitenden Inhalte reduzieren sich dadurch, sondern auch die Studiengebühren. Als Erzieher*in mit drei anerkannten Praxismodulen reduzieren sich deine Gebühren zum Beispiel für den gesamten Zeitraum um 1500 Euro. Was anerkannt werden kann, wird im Einzelfall geprüft.
Was ist eigentlich der Unterschied zu einem Dualen Studium?
Erster Unterschied ist, dass verschiedene Zielgruppen angesprochen werden. Das Duale Studium wird häufig von jungen Menschen gewählt, die nach dem Abitur studieren wollen. Sie haben längerfristige Präsenzzeiten und fehlen somit häufig im Berufsalltag. Beim berufsbegleitenden Studium sind eine absolvierte Ausbildung und drei Jahre Berufserfahrung die Voraussetzung. In Nordrhein-Westfalen ist das Studium ohne Abitur möglich.
Beim berufsbegleitenden Studium Soziale Arbeit (B.A.)…
- kannst du weiterhin in der Praxis tätig sein,
- bist dadurch finanziell gesichert,
- hast nur vier Präsenzphasen pro Semester vor Ort,
- hast deine Lernzeiten selbst im Griff,
- bekommst Lehrmaterialien an die Hand,
- wirst beraten und begleitet.
Artikelfoto: (c) Jacob Lund/AdobeStock
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