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Integration vom Sprint in den Marathon

24. Oktober 2018

Integrationscoaches können Zugewanderte und Geflüchtete unterstützen, sich schneller zurechtzufinden – auf dem Arbeitsmarkt und in ihrem sozialen Umfeld. Welche Aufgaben hat ein Integrationscoach und welche Voraussetzungen gibt es für die Zusatzausbildung?

Deutschland als Einwanderungsland braucht Fachkräfte, die Zugewanderte auf ihrem Weg unterstützen. Ausgebildete Integrationscoaches können oft sofort helfen. Beispielsweise begleiten sie neue Mitbürger*innen unter anderem in den Themenfeldern Arbeit und Bildung sowie Lebensgestaltung und Partizipation.

Laut einer Statistik des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sind aktuell rund ein Viertel der Geflüchteten, die seit 2015 nach Deutschland gekommen sind, in Arbeit. Weiterer Bedarf an professioneller Begleitung ist also da. Mithilfe dieser Unterstützung kommen Zugewanderte sozusagen vom Sprint in den Marathon: Die Situation des Ankommens haben sie hinter sich. Jetzt geht es darum, sich in die Gesellschaft einzugliedern – damit sie eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt finden sowie ihr Leben in ihrem sozialen Umfeld aktiv gestalten können.

Integrationscoach wird man durch eine Weiterbildung, die die Paritätische Akademie NRW anbietet. Erste Erfahrungen in der Begleitung und Unterstützung von Neuzugewanderten sind hilfreich und besonders in den praxisbezogenen Anteilen sehr bereichernd. Sofern vorhanden sind Kenntnisse der lokalen und regionalen Netzwerkstrukturen mit Blick auf verschiedene Förderangebote, Regeldienste, sowie Zugänge zum (Aus-)Bildungs- und Arbeitsmarkt hilfreich. Sie ermöglichen den Teilnehmenden, während der Weiterbildung konkrete Schritte und Vorgehensweisen zu planen und im kollegialen Austausch zu besprechen.

Stabiles Netzwerk aufbauen

Die Ausbildung zum Integrationscoach fasst unterschiedliche Bereiche im Sinne eines systemischen Ansatzes zusammen und setzt sie miteinander in Verbindung. Menschen, die in ihren Fachbereichen mit Geflüchteten zusammenarbeiten, bauen ihr Netzwerk aus. Sie helfen, Geflüchtete mit Akteur*innen zu verbinden, die am Integrationsprozess beteiligt sind, und wissen, welche Rollen diese spielen, um ein stabiles Netzwerk um die*den Geflüchtete*n zu spannen. Das beinhaltet Themen wie die Anerkennung des Berufsabschlusses, Potenzialberatungen oder Selbstorganisation. Integrationscoaches helfen also bei solchen Angelegenheiten, die von den klassischen ersten Fragen eines Zugewanderten wegführen (zum Beispiel „Wo kann ich wohnen?“, „Wo finde ich Arbeit?“).

Um Neuzugewanderte erfolgreich bei der Teilhabe und Mitbestimmung zu unterstützen, ist es die Aufgabe des Integrationscoaches, die sogenannten „Soft und Hard Skills“ zu erlernen und zu vertiefen. Damit stehen den Teilnehmenden Methoden zur Verfügung, die ihnen helfen, Zugangshürden abzubauen, ihre empathischen Fähigkeiten zu schärfen und ihre Kommunikationsfertigkeiten kultursensibel und fokussiert auszurichten. All dies befähigt sie, sich auf den Begleitprozess mit ihrer*ihrem Klient*in einzulassen und gemeinsam an der Verbesserung der Lebenssituation zu arbeiten.

An dieser Stelle kommt der interkulturellen Kompetenz eine bedeutende Rolle zu, denn die Gruppe der Zugewanderten der letzten Jahre ist sehr heterogen, auch mit Blick auf ihre sozio-ökonomischen Merkmale. Hinzu kommt auch, dass ein Teil der Eingewanderten durch ihre Erlebnisse schwer traumatisiert nach Deutschland kommen. Im Rahmen der Weiterbildung gehen die Teilnehmenden unterschiedlichen Fragestellungen nach, die im Verlauf eines Integrationsprozesses auftauchen werden. Beispielsweise können das Fragen zur Arbeitsmarkt- und Bildungsintegration sein: Wie kann ich bestmöglich Eingewanderte dabei unterstützen, die Arbeit aufzunehmen oder die Schulbildung fortzusetzen? Was muss ich alles beachten (Zugangsvoraussetzungen, rechtliche Rahmenbedingungen etc.)? Wen muss ich mit ins Boot holen? In der Weiterbildung werden die Teilnehmenden mit einem sehr guten Fundament und reichlich Impulsen für ihre berufliche Praxis ausgestattet.

Weitere Informationen

Die Paritätische Akademie NRW bietet einen mehrmoduligen Zertifikatskurs als Zusatzausbildung zum Integrationscoach für Neuzugewanderte an.


Artikelfoto: © fotofabrika | Fotolia

CoachingIntegrationIntegrationscoachWeiterbildung
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Redaktion Bildung erleben

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